
Im Jahr 2024 starben in Deutschland 2.770 Menschen im Straßenverkehr. Die häufigste Ursache war überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit: 843 Menschen verloren dadurch ihr Leben – rund 30 Prozent aller Verkehrstoten. Wo Tempolimits konsequent überwacht werden, treten tödliche Unfälle deutlich seltener auf.
Wer rast, sieht weniger und bremst oft zu spät. Gerade an unübersichtlichen Gefahrenstellen wie Kurven, Baustellen, der Durchfahrt unter Brücken oder beim Beschleunigen auf Landstraßen sind Momente der Unachtsamkeit fatal. Je höher das Tempo, desto eingeschränkter das Sichtfeld und desto kürzer die Reaktionszeit.
Eine konsequente Geschwindigkeitsüberwachung an potenziellen Unfall-Hotspots wirkt.
Sie schränkt Raser ein, das Unfallrisiko sinkt – ein wichtiger Schritt in eine Welt mit Null Verkehrstoten (Vision Zero).
Gerade dort, wo Kontrolle am dringendsten notwendig wäre, scheitert sie mitunter an den Gegebenheiten: z. B. der fehlenden Infrastruktur wie einem fehlenden Stromanschluss oder zu gefährlichen Einsatzbedingungen für das Messpersonal. Wenn klassische Überwachungssysteme nicht weiterkommen, sind Lösungen gefragt, die sich den örtlichen Gegebenheiten anpassen.
Genau dafür wurde der Poliscan Enforcement Trailer als Gehäuse für laserbasierte Messtechnik entwickelt. Die autark arbeitende Geschwindigkeitsüberwachung steht seit Jahren in Deutschland für schwer einsehbare Gefahrenstellen und den temporären Einsatz zur Verfügung.
Landesweit sind rund 430 Trailer im Einsatz, z.B. auf Autobahnbaustellen oder an Gefahrenstellen in Kommunen. In einigen Regionen wird ein Full-Service-Mietmodell inklusive Eichung, Wartung und Reparatur über Vetro Verkehrselektronik und ERA angeboten. Komplexe Messsituationen mit bis zu vier Fahrspuren, große Abstände, schwierige Lichtverhältnisse – all das macht das Identifizieren von Autofahrern anspruchsvoll.
Der Poliscan Enforcement Trailer bietet mit neuen Features eine umfassende Lösung:
Die Messtechnik erfordert keinen fixen Stromanschluss oder Messpersonal. Der Trailer ist mit einer unabhängigen Stromversorgung auf Basis von Hochleistungsbatterien ausgestattet. Diese sind innerhalb von eineinhalb Stunden vollständig aufladbar und ermöglichen das Erfassen von Geschwindigkeitsverstößen im autonomen Messbetrieb von bis zu 30 Tagen. Eine Solaranlage verlängert die Standzeit und gestaltet den Betrieb noch nachhaltiger.
Ein zweiter Blitz sorgt für eine noch bessere Bildqualität bei der Fahrererkennung. Insbesondere in dunkler Umgebung ein wichtiger Vorteil. Die neue WLAN-Verbindung gestattet ein kabelfreies Arbeiten. Das neu entwickelte Fahrwerk erleichtert den Transport. Der Poliscan Enforcement Trailer lässt sich nun wie ein Anhänger transportieren – zugelassen für 100 km/h. Das verbesserte Handling zeigt sich im einfacheren Hoch-Runter-Fahren und Platzieren.
Der Trailer ist vor Vandalismus geschützt. Die Konstruktion des langlebigen und korrosionsbeständigen Edelstahlgehäuses erschwert das Hochklettern, verhindert Beschädigungen durch Flüssigkeiten und ist schusssicher.
Ausstattung durch ein Video-Alarm-System: sechs Ultraschallsensoren überwachen einen Umkreis von rund 2 Metern. LED-Leuchten sorgen für eine weiträumige Ausleuchtung der Umgebung. Rundum angebrachte Kameras nehmen das Geschehen lückenlos auf. Zusätzlich sind Live-Video-Streaming oder eine sofortige Alarmierung der Leitstelle im Ereignisfall realisierbar.
Der Trailer für die temporäre Geschwindigkeitsüberwachung kann mit einer Aerosol-Löschanlage ausgestattet werden, die über vier speziell entwickelte Löschgeneratoren verfügt. Sie arbeitet ohne externe Stromversorgung und bis zu zehn Jahre wartungsfrei. Damit werden Schäden durch Feuer – auch Lithium-Brände – im Inneren des Gehäuses verhindert. Die Reaktionszeit liegt unter 15 Sekunden. Ein Wiederaufflammen wird für bis zu 60 Minuten verhindert.

Wir haben unseren Kunden zugehört. Mit dem zweiten Xenon-Blitz XB2 im Enforcement Trailer setzen wir genau da an. Eine sinnvolle Weiterentwicklung, die nicht nur die Dokumentation verbessert, sondern auch für bestehende Systeme einfach nachrüstbar ist. Ein großes Dankeschön an unsere Kunden, die uns mit ihren Anforderungen immer wieder antreiben, noch bessere Lösungen zu entwickeln!“
Ein Beispiel aus Duisburg zeigt, wie sich das Potenzial des Trailers für die temporäre Geschwindigkeitsüberwachung realisieren lässt: Im Zuge einer geplanten Sanierung der Gaterwegbrücke kam diese Art der autonomen Verkehrsüberwachung zum Einsatz. Ganz ohne Personal wurde das Durchfahrtsverbot für Lkws über 7,5 Tonnen kontrolliert. Dieser Anwendungsfall zeigte, dass auch an schwer zugänglichen oder sicherheitskritischen Stellen der Betrieb reibungslos funktioniert. Die hohe Mobilität, das wirksame Design gegen Vandalismus und die rasche Inbetriebnahme überzeugten die Verantwortlichen.
Der Poliscan Enforcement Trailer lässt sich problemlos zu jedem Einsatzort transportieren und ist schnell einsatzbereit. Er kann flexibel für verschiedene Anwendungsfälle konfiguriert werden. Zur Geschwindigkeitsüberwachung wird der Trailer z.B. mit dem LIDAR-Messsystem POLISCAN FM1 ausgestattet. Ein Modem für die drahtlose Übermittlung der Falldaten und für den Fernzugriff auf das Messsystem kann integriert werden. Weitere Anwendungsbereiche sind die Mautkontrolle oder automatische Kennzeichenlesung. Das Messsystem kann gemietet werden.
Ein Blick auf andere Länder in Europa zeigt, dass sich die autonome und temporär einsetzbare Verkehrsüberwachung für die Geschwindigkeitsüberwachung an Unfall-Hotspots bewährt hat.
Rund 700 Poliscan Enforcement Trailer mit mehr als 900 VITRONIC Messsystemen überwachen an die 1.000 Gefahrenstellen. Für die temporäre Geschwindigkeitsüberwachung platzieren Bezirksverwaltungen Messsysteme an den Stadträndern auf Departement- und Nationalstraßen. Zusätzlich sind die Trailer auf Autobahnen und innerorts im Einsatz. Sie werden ca. alle zwei bis drei Wochen umpositioniert.
Safer Roads in Barcelona: Seit Ende November 2024 stehen vier Poliscan Enforcement Trailer in der Region Barcelona an Standorten, die für Unfälle und Staus bekannt sind – unter anderem an schwer einsehbaren Gefahrenstellen wie Brücken. In den ersten Einsatzwochen wurden bereits bis zu 1.600 Geschwindigkeitsverstöße pro Tag erfasst.
In den kommenden Jahren sollen katalanische und spanische Behörden mit weiteren autarken, vandalismussicheren Messsystemen ausgestattet werden.