Uruguay geht neue Wege: Zum ersten Mal setzt das südamerikanische Land unter Leitung des Innenministeriums beim Thema Geschwindigkeitskontrollen auf semi-stationäre Überwachungssysteme. Nach einer öffentlichen Ausschreibung ging der Auftrag an Ciemsa und VITRONIC. Die Technologie des global tätigen Lösungsanbieters überzeugte nicht nur durch das einfache Handling, die Anwendungsvielfalt und die Lidar-basierte Präzision, sondern auch durch automatische Kennzeichenerkennung (AKE).
In erster Linie gab es für die neuen Verkehrssysteme vor allem eine Anforderung, die Geschwindigkeitsüberwachung wird an wechselnden Standorten mit unterschiedlichen Bedingungen erfolgen. Das heißt, die eingesetzte Verkehrstechnologie muss flexibel auf die verschiedenen Gegebenheiten anwendbar sein. VITRONICs semi-stationäres System bietet dafür ideale Voraussetzungen. Es lässt sich an jedem neuen Einsatzort leicht konfigurieren und erlaubt unter anderem die Überwachung von bis zu 4 Fahrspuren gleichzeitig, womit sowohl einfache einspurige als auch komplexe mehrspurige Straßen abgedeckt sind.
Auch an den Anhänger, mit dem das Geschwindigkeitsüberwachungssystem transportiert wird, stellt das Projekt einige Anforderungen. Er muss auf unbefestigten Plätzen und Gras installiert werden können, einen autonomen Betrieb auf Basis von Solarzellen und Dieselgeneratoren unterstützen, um fehlende Infrastruktur auszugleichen – und die Sensoren in einer Höhe positionieren, die verhindert, dass sie durch Fußgänger blockiert werden.
Dafür gibt es keine Standardlösung. Es war deshalb wichtig, eng mit Ciemsa zusammenzuarbeiten, um eine individuelle Lösung mit einem Anhänger und einem montierten Gehäuse für den Kunden zu entwickeln.“
Neben mehr Sicherheit durch Geschwindigkeitskontrollen sollen die semi-stationären Verkehrsüberwachungssysteme zusätzlich noch in einem anderen Bereich für Verbesserung sorgen. Autodiebstahl ist ein großes Problem in Uruguay. Durch das Zusatzfeature der automatischen Kennzeichenerkennung kann die Polizei die neuen Systeme auch dazu nutzen, gestohlene Fahrzeuge oder Fahrzeuge mit gestohlenen Kennzeichen beim Vorbeifahren zu erfassen. Eine Liste der dabei aufgezeichneten Nummernschilder sowie Aufnahmen der Fahrzeuge werden dabei jede Minute an einen Server gesendet.
Insgesamt lieferte VITRONIC bisher fünf Messsysteme POLISCAN FM1 und Compact City Housings (CCH)-Systeme für das Projekt. Aufgrund der bisherigen Ergebnisse, insbesondere bei der AKE-Funktion, wird derzeit eine Bestellung von zehn weiteren Systemen geprüft.